Chop Suey

Das älteste bekannte chinesisch-amerikanische Gericht namens Chop Suey soll Mitte des 19. Jahrhunderts in den USA von chinesischen Einwanderern erfunden worden sein, die authentisches chinesisches Essen für Westler zugänglicher machen wollten. Und obwohl Chop Suey problemlos so amerikanisch sein könnte wie Apfelkuchen, spekulieren manche Gastronomiehistoriker, dass es vom kantonesischen Tsap Seui (wörtlich: gemischte Essensreste) abstammt, einem eindrucksvollen Potpourri aus gebratenem Gemüse. Da es in Amerika jedoch nur wenige asiatische Gemüsesorten gab, begannen chinesische Köche, jedes verfügbare Gemüse unterzubraten, zerkleinertes Hühner-, Schweine- oder sogar Rindfleisch hinzuzufügen und dies über gedämpftem Reis zu servieren. Da es sich um eine solch erstaunliche Mischung aus orientalischer und westlicher Küche handelte, tauchte es schon bald auf den Speisekarten chinesischer Restaurants im ganzen Land auf. Chop Suey wurde unglaublich beliebt, besonders in Großstädten wie New York und San Francisco. In den 1920er Jahren hatte der Chop Suey-Trend die ganze Nation erfasst: Louis Armstrong nahm Cornet Chop Suey auf; Edward Hopper malte sein Chop Suey, und plötzlich waren Frauenmagazine und Kochbücher voll mit verschiedenen Rezepten für dieses vielseitige Gericht. Aufgrund des wachsenden Trends, exotische asiatische Zutaten durch lokal erhältliche Lebensmittel zu ersetzen, erreichte der Trend jedoch in den 1960er Jahren seinen Höhepunkt. Chop Suey war langsam überamerikanisiert und die Leute hatten es satt, insbesondere seit Gourmetrestaurants der neuen Welle begannen, echte asiatische Gerichte wie Pekingente, Gong Bao-Hühnchen und andere traditionelle chinesische Gerichte zu servieren. Heute ist das einst allgegenwärtige Chop Suey fast von den Speisekarten der Restaurants verschwunden und fast vollständig in Vergessenheit geraten.