Tajine

Tajine, auch Tagine genannt, bezeichnet sowohl die reichhaltigen marokkanischen Eintöpfe als auch das Kochgefäß, in dem sie zubereitet werden. Das Kochgefäß ist ein runder, flacher Schmortopf aus Ton oder Keramik mit einem hohen, spitzen, konischen Deckel. Der Deckel passt auch in den Boden, sodass der Dampf an der Innenseite kondensiert und in den Eintopf zurücktropft, ohne dass Geschmack und Feuchtigkeit verloren gehen. Die Töpfe sind ideal für langsames Garen über Glut oder auf dem Herd, was butterweiches, zartes Gemüse und Fleisch ergibt, das vom Knochen fällt. Tajines können glasiert oder unglasiert sein – die unglasierten sind erdiger und werden mit der Zeit dunkler, während die glasierten für Leute empfohlen werden, die selten kochen. Es gibt auch Servier-Tajines, die normalerweise dekoriert und heller als die anderen Tajines sind, aber nicht hitzebeständig sind. In der Gegend des Rif-Gebirges gibt es Tagra, einen unglasierten Tajine mit kleinen Griffen aus Ton und ohne Deckel. Ein Berber-Tajine ist als Chalhaoui bekannt und hat einen abgerundeten, kuppelförmigen Deckel anstelle eines konischen. Tajines zeigen die Vorliebe der marokkanischen Küche, verschiedene Texturen und Aromen zu kombinieren, wie beispielsweise eine ausgewogene Mischung aus herzhaft und süß, beispielsweise Huhn mit Tomaten und Mandeln und Kalbsstücke mit gedünsteten, geschnittenen Birnen. Junge Artischocken, Frühlingserbsen und verschiedene Nüsse wie Mandeln oder Pistazien sind eine häufige Zutat in Tajines. Diese Gerichte werden oft von Couscous, gedämpftem Reis oder frischem, warmem Brot begleitet und die Vielfalt ist praktisch unbegrenzt – Von Meeresfrüchte-Tajines mit Muscheln und Tomatensoße bis hin zu Lamm-Tajines mit Gemüse wie Zwiebeln, Karotten, Kartoffeln und Oliven, Früchten wie Aprikosen und Rosinen und vielen Gewürzen wie rotem und schwarzem Pfeffer, Kreuzkümmel, Safran und Kurkuma sind Tajines ein Nationalgericht voller Kreativität und Geschmack.